Freitag, 21. August 2015

Zu Besuch im Baraka Health Centre bei den German Doctors

Die restliche Zeit in Kenia ist mal wieder viel zu schnell verstrichen. Inzwischen bin ich wieder auf deutschem Boden und arbeite alles auf und andere angefallenen Dinge ab. 
In den verbliebenen Tagen in Nairobi war ich noch mehrere Male im Baraka Health Centre der German Doctors im Mathare Slum. Unter anderem stand eine Inventur des Lagers auf dem Programm. In ca. vier Stunden hatten Evans und ich alle Artikel im Lager gezählt und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es gab keine größeren Differenzen und die kleineren ließen sich meist schnell erklären und Fehler identifizieren. Außerdem konnte ich mir so im Hinblick auf eine Neugestaltung des Lagers einen guten Überblick über alle Artikel verschaffen. 
Diese stand dann ebenfalls noch an. Zuallererst stellte sich die Frage: wie sollen Medikamente und Materialien sortiert werden? Alphabetisch, nach Darreichungsformen, nach therapeutischen Gruppen? Keine einfache Entscheidung. Schließlich einigten wir uns darauf, Labormaterialien, Verbandmaterialien und weiteren medizinischen Sachbedarf sowie Medikamente separat zu lagern und die Medikamente nach Darreichungsformen und therapeutischen Gruppen anzuordnen. Dann konnte es losgehen: nach einem halben Tag Räumen, Schleppen, Vorhänge anbringen, Staub wischen, Palletten verschieben, alte Kartons und Boxen aussortieren waren wir ganz zufrieden mit dem Ergebnis und hatten plötzlich mehr Platz als vorher zum Einräumen der neu ankommenden Lieferung. Als nächstes werden nun noch Schilder an die Regale angebracht, sodass sofort deutlich ist, wo was gelagert wird.

Außerdem hielt ich in Baraka noch eine CME session (continous medical education) zum Thema SOPs (Standard Operation Procedures). In der Apotheke hatten wir schon an einigen Prozessen gearbeitet. Nun soll dies auch in den anderen Bereichen wie dem Labor, der HIV Klinik oder dem Notfallzimmer gemacht werden.

Für unser amref Projekt hatten wir noch ein weiteres Treffen in Kajiado mit dem County Pharmacist und seiner Vertretung um das Training nachzubereiten und das erste Follow-up durchzusprechen. Dieses soll nun im September stattfinden. Das nächste von AoG unterstützte Training wird Anfang 2016 durchgeführt. Bis dahin werden die bisher geschulten Krankenhausapotheken eng betreut und überwacht, um die gesteckten Ziele der Schulung nachzuhalten. 

Tja, und so waren meine Tage schon wieder vorbei und ich kam aus dem (fast schon zu) kühlen Nairobi in einen richtig heißen deutschen Sommer zurück. Die heißen Tage habe ich dann auch richtig genossen, während alle anderen schon wieder über die Hitze stöhnten...

Freitag, 24. Juli 2015

Welcome Mr. President

Eine Woche ist schon wieder um. Nach dem Field visit in Kajiado ging es erst einmal wieder zurück ins Büro in Nairobi. Neben der Auswertung der Schulung, die insgesamt sehr gut von den Teilnehmern angenommen wurde und viel positives Feedback hinterließ, haben wir uns gleich Gedanken für das weitere Vorgehen gemacht. 
Das erste Follow-Up ist für Mitte August geplant, dann wieder eins im Oktober und Anfang nächsten Jahres. Vorher wird überall bereits nachgehakt, ob die geplanten CME (continuing medical education) sessions, also Fortbildungen, stattgefunden haben. Bei den Follow-Up Besuchen werden u.a. genaue Zahlen zu Fehlbeständen, verfallenen Medikamenten sowie Verbräuchen abgefragt. So lässt sich dann hoffentlich bald eine Besserung erkennen. Bei den Besuchen fiel allerdings auch auf, dass häufig schon das Nichtvorhandensein von Regalen und Paletten für die Einrichtung eines ordentlichen Lagers die erste Hürde ist. Ein Zustand, der nun verstärkt angegangen werden soll, um eine sachgerechte Lagerung möglich zu machen.
Ein Termin für das nächste Training soll auch möglichst bald festgelegt werden. Die Dringlichkeit der Thematik ist auch bei den County Offiziellen anerkannt.

Am Montag stattete ich dem Baraka Health Center der German Doctors einen Besuch ab, um hier nach dem Rechten zu schauen und an den beim letzten Besuch angestoßenen Themen konkret weiterzuarbeiten. U.a. hat Pharm Tech Evans SOPs erstellt, die wir nun ausarbeiten und weitere entwickeln. Nächste Woche werde ich außerdem bei einer Inventur dabeisein, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen...
Bei der Fahrt dorthin durch das Mathare Slum Valley eröffnet sich einem immer wieder eine völlig neue Welt. Es ist eine Ecke Nairobis, in die man sich ansonsten wohl eher nicht verlaufen würde. Und immer wieder bin ich auch voller Bewunderung für die Menschen, die sich dort durchschlagen. 

Die Stimmung der Stadt ist gerade geprägt vom Besuch Barack Obamas in Nairobi. Seit Wochen schon wurden Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Militär, Polizei und Security sind vermehrt überall anzutreffen. Auch in meinem Hotel liefen plötzlich Unmengen bewaffneter Soldaten herum, die hier während ihres Einsatzes untergebracht sind. Der Anblick so vieler ernst dreinblickender Soldaten mit Gewehren ist doch ein gewöhungsbedürftiger Anblick in dem sonst so christlich geprägten Hotel.
Die Matatus steckten sich amerikanische Flaggen an die Außenspiegel, am Flughafen wurden unzählige Flaggen gehisst und Werbeplakate extra für Barack aufgehängt. Der Stolz der Kenianer auf ihren "verlorenen Sohn" ist nicht zu bremsen. Fast wie beim Warten aufs Christkind werden heute vor der Ankunft Berichte über Barack, seinen Wahlsieg 2008, seine Familienanghörigen etc. gebracht.
Auf den Straßen ist es gespenstisch still. Bei amref wurde allen ein Home Office befohlen, da drei der Hauptverkehrsachsen in Nairobi für mehrere Stunden (oder auch das ganze Wochenende) komplett gesperrt werden und keiner sagen kann, was das nun für den Verkehr bedeutet. Handynetze und Internet werden wohl auch abgeschaltet. Man darf gespannt sein und blickt eigentlich schon wieder seiner Abreise entgegen.

So warte ich nun was, das Wochenende bringt und genieße die doch so ungewohnte Stille Nairobis.

Bildquelle: www.paulhahn.de; AoG

Welcome Mr. President

Sonntag, 19. Juli 2015

Mile 46

Bevor es für uns nach der Schulung zurück nach Nairobi ging, stoppten wir noch einmal im Gesundheitszentrum von Mile 46. Von der Hauptstraße in Richtung tansanische Grenze ist es noch eine gute Dreiviertelstunde Fahrt über eine unbefestigte Straße (die aber schon deutlich befestigter ist als noch im Februar), vorbei an etlichen Ziegen- und Rinderherden und an einigen Masaibehausungen.
Bei der Ankunft in Mile 46 (so genannt, weil sich der Ort auf Meile 46 auf der Eisenbahnstrecke von Magadi nach Nairobi befindet) fühlt man sich fast wie in einem Western. Hitze, Stille bis auf Quietschen und Klappern einiger Türen und Fenster des Gesundheitszentrum durch den leichten Wind, außerdem noch ein einsamer Eisenbahnwaggon auf den Gleisen. Dazwischen tauchten dann aber doch ein paar bunte Farbtupfer auf: die mit ihren Shukas und Perlen geschmückten Masai. 
Im Gesundheitszentrum war nicht allzuviel los. Etwa 40 Patienten kommen hier jeden Tag vorbei. An Markttagen werden es aber auch mal bis zu 200. Geduldig warten sie bis sie an der Reihe sind, was durchaus länger dauern kann. Da die Wege aus den Dörfern und Häusern der Patienten sehr weit sein können, wird eben versucht, alles auf einen Rutsch zu erledigen und die Zeit muss man sich eben nehmen.
Ein Blick in die leider doch immer noch sehr leeren Regale und Lager hebt wieder die Notwendigkeit einer guten Organisation und Planung der Arzneimittelbestellungen hervor, damit die Patienten nach ihrem mehrstündigen Fußmarsch nicht ohne die dringend benötigten Medikamente wieder zurückkehren. Harrison, Teilnehmer unserer Schulung, wird sich nun verstärkt mit dem Thema beschäftigen und auch seine Kollegen miteinbeziehen und dazu schulen. Am Ende profitieren von einer guten Lagerhaltung alle, von den Patienten bis hin zu den Angestellten der Klinik. 

Nach einem zünftigen "Nyama choma ya mbuzi" (gegrilltes Ziegenfleisch) ging es dann zurück nach Nairobi in mein schon bekanntes Heim in South C. Nun stehen die Auswertung der Schulung und die Planung des Follow-Ups an, genauso wie die Fortführung des Projektes mit amref.

Bildquelle: www.paulhahn.de

Mile 46

Mittwoch, 15. Juli 2015

Karibu tena Kajiado

Nach nur vier Monaten bin ich wieder zurück in Kenia. Vom Flughafen (der bereits mit verschiedenen Plakaten für den Besuch von Barack Obama geschmückt ist) ging es direkt nach Kitengela in Kajiado County. Dort läuft bereits seit Montagabend unsere gemeinsam mit Amref organisierte Schulung zum "Management of Health Commodities" für 17 Teilnehmer aus den Einrichtungen,die wir im Februar besichtigt hatten. Selbst am dritten Tag waren alle noch engagiert bei der Sache und diskutierten und berieten sich ausführlich bei den praktischen Übungen und Gruppenarbeiten. So wurden z.B. beim Besuch des Krankenhauses in Kitengela direkt einige Schwachpunkte identifiziert und von den Teilnehmern selbst Verbesserungsvorschläge gemacht.
Abschließend erarbeiteten alle "Action Plans" für ihre Einrichtungen, die es nun zeitnah
umzusetzen gilt. Dazu gehörte u.a. das Schulen der weiteren Mitarbeiter in den Kliniken und Gesundheitszentren, das Erstellen von Verfallsdatenlisten und das Überprüfen der Apotheken im Hinblick auf eine fachgerechte und Arzneimittelabgabe. Motiviert sind die Teilnehmer nun wieder auseinandergegangen. In wenigen Wochen wird der County Pharmacist, quasi der Pharmazierat für Kajiado, erste Inspektionen durchführen.

Bildquelle: www.paulhahn.de

Montag, 9. März 2015

Unterwegs im Masailand

Mein letzter Abend in Kenia steht schon wieder an. Obwohl ich wie immer das Gefühl habe, ich hätte gerne noch ein paar Tage mehr Zeit, bin ich doch zufrieden mit den letzten drei Wochen und insbesondere mit der letzten Woche. Für unsere nächsten Schulungen konzentrieren wir uns nun auf Kliniken und Gesundheitszentren in Kajiado county, eine Region, die zwar direkt an Nairobi angrenzt, allerdings sehr weitläufig ist und eine relative schlechte Infrastruktur hat. Das Gebiet ist geprägt durch die Masai, ein Nomadenvolk, das immer noch sehr an seinen Traditionen festhält. Männer in bunten Shukas sowie Frauen mit Unmengen an Perlenschmuck sieht man überall. Viehherden halten immer wieder den Verkehr auf. 

Um den Bedarf der einzelnen Einrichtungen zu erfassen, sind wir mit einem überarbeiteten Fragebogen und offenen Augen und Ohren losgezogen. Vorab stellten wir uns noch beim County Gesundheitsminister und County Pharmacist vor, um sie über unsere Idee zu informieren und von Anfang an in das Projekt mit einzubeziehen. Dies ist wichtig, denn ohne ihren Segen würden wir nicht weit kommen.
Nachdem dies gleich am Montagmorgen erledigt war, ging die Reise dann los: 15 Einrichtungen in 5 Tagen hatten wir uns vorgenommen. 13 sind es am Ende geworden. Extrem schlechte Straßen, Aufstände und weggespülte Straßen forderten uns immer wieder aufs Neue heraus. Unser Fahrer Peter machte seinen Job allerdings sehr gut und meisterte jedes Hindernis ohne mit der Wimper zu zucken. Hätte ich meine Fahrkünste unter Beweis stellen müssen, wären wir wahrscheinlich eine Woche länger unterwegs gewesen.
Unsere Eindrücke waren ganz unterschiedlich. Von vorbildlichen klimatisierten, geordneten Lagern bis hin zu einem unendlichen Chaos fand sich alles. Leider auch überarbeitete Krankenschwestern, die zugegebenermaßen kaum Zeit finden, sich um das Arzneimittellager zu kümmern. Dem soll aber bald Abhilfe geschaffen werden und für alle Kliniken und Health Center von der Regierung ein Pharm Tech eingestellt werden. Nichtsdestotrotz ist viel Unterstützung für die Apotheken nötig, um an unser Ziel eines guten Lagermanagement heranzukommen. Ein weiterer Schwachpunkt scheint die Grenze zu Tansania zu sein. Je grenznäher, desto unerklärlich schneller waren Arzneimittel verbraucht, trotz gleichbleibender Patientenzahlen... Fehlende Arzneimittel in den abgelegenen Zentren gibt es immer wieder. So nahmen wir einen Patienten aus Entasopia nach Magadi mit (auf Google Maps nachschlagen lohnt sich), weil es keine TB-Medikamente mehr im Gesundheitszentrum gab. Busse fahren nur einmal am Tag in jede Richtung, der Patient kommt bereits aus einiger Entfernung zu Fuß hergelaufen. Gut, dass wir ihn mitnehmen konnten. Allerdings ist dies bestimmt kein Einzelfall.

Es gibt also viel zu tun. Nach Besuch der verbleibenden zwei Einrichtungen und der Auswertung der Bedarfsanalyse planen wir dann gemeinsam mit dem county pharmacist das weitere Vorgehen. Welche Einrichtungen sollen in unser Training mit einbezogen werden? Wie können wir die Veränderungen am besten nachhalten? Wie können wir die Auswirkungen an möglichst viele weitere Einrichtungen weitergeben? Erste Ideen haben wir bei unserem Treffen bereits besprochen , Details müssen nun ausgearbeitet werden.
So sortiere ich meine Gedanken noch und packe dabei schon wieder meinen Koffer, ungläubig, dass ich nach heute 38°C am Lake Magadi tatsächlich wieder Schal und Jacke anziehen muss.

Unterwegs im Masailand

Mittwoch, 25. Februar 2015

Besuch bei den German Doctors


Nun ist schon wieder Halbzeit meiner Reise und auch wenn drei Wochen zunächst ausreichend erscheinen, so verrinnt die Zeit am Ende irgendwie doch immer zu schnell. Neben der Nachbereitung der letzten Woche und der Vorbereitung der nächsten Woche (in der wir Krankenhäuser in Kajiado county besuchen werden, die an der nächsten Schulung teilnehmen) habe ich im Zuge unserer neuen Kooperation mit den German Doctors die Gelegenheit genutzt und mir ihr Projekt im Mathare Valley Slum angeschaut, insbesondere natürlich die Apotheke.
Der Mathare Valley Slum ist nach Kibera der zweitgrößte Slum Nairobis. In der Ambulanz der German Doctors „Baraka“ (was auf Suaheli „Segen“ bedeutet) werden täglich 250 – 300 Patienten versorgt. Neben der allgemeinen Patienten gibt es auch eine Tuberkuloseeinheit, eine HIV-Klinik sowie ein „Feeding Programme“, in dem Unterernährte Patienten behandelt und zu einer (soweit es in diesem Umfeld geht) vollwertigen Ernährung geschult werden.
In der Apotheke arbeiten zwei Pharmacy Technologists, die sich um Bestellungen, Lagerung, Verteilung und Abgabe der Medikamente an die Patienten kümmern. Bei den hohen Patientenzahlen und dem Umschlag an Medikamenten sind sie damit gut ausgelastet. Eingekauft werden Medikamente und Hilfsmittel alle zwei bis drei Wochen vor allem bei MEDS, dem Lieferanten, bei dem wir auch für AMREF die Arzneimittel bestellen. Der präqualifizierte Lieferant nach WHO liefert hochwertige Arzneimittel zu immer noch erschwinglichen Preisen. Das Hauptlager ist übersichtlich gestaltet, sogar eine Klimaanlage vorhanden, die nur leider gerade nicht funktionierte. Aber der „fundi“ war (Handwerker) bereits angefragt. Die Abgabe an Patienten findet in einem anderen Raum statt, der sogenannten „main pharmacy“. Hier werden die Medikamente individuell für die Patienten zusammengestellt und mit den entsprechenden Einnahmehinweisen abgegeben. Für die Lagerhaltung existieren bereits Stock cards sowie auch Exceltabellen. Allerdings besteht auch hier der Wund nach einer geeigneten Lagermanagementsoftware, um die einzelnen Prozesse zusammenzuführen und einfacher auswerten zu können. Gemeinsam haben wir uns zu diesem Zweck auch die AoG Software angeschaut und überprüfen nun, wie die nötigen Änderungen umsetzbar sind. Außerdem sollen in der jeden Mittwoch für die Mitarbeiter stattfindenden „CME“ (continous medical education) demnächst dann auch pharmazeutische Themen mitgeschult werden. So habe ich in zwei Tagen einen guten Überblick über die Arbeit der German Doctors in Mathare bekommen.
In den nächsten zwei Tagen stehen nun noch die letzten Termine in Nairobi auf dem Plan, da wir die gesamte nächste Woche in Kajiado (ein an Nairobi angrenzendes county) unterwegs sein werden.

Besuch bei den German Doctors

Freitag, 20. Februar 2015

Follow-Up in Machakos und Makueni county

Drei Tage war ich nun unterwegs, um gemeinsam mit Julius den Krankenhäusern einen Besuch abzustatten, die im letzten Jahr von uns geschult worden sind. An der Schulung "Improving Pharmaceutical Management" hatten insgesamt 12 Teilnehmer aus 11 verschiedenen Krankenhäusern teilgenommen. Das erste Follow-Up hatte Julius bereits im August durchgeführt. Nun wollten wir uns ein Bild machen, was seitdem passiert ist. Eine wichtige Rolle spielen hierbei nun auch die Regierungen der einzelnen counties. Die Devolution (d.h. die Übertragung der Regerungsaufgaben vom nationalen Level auf die Regionen) ist nun seit etwa anderthalb Jahren im Gange. Jedes county hat eine eigene Regierung, ein eigenes Budget mit dem es walten und so nun seine eigenen Schwerpunkte setzen kann. Da wir im Projekt in Kenia vor allem mit staatlichen Krankenhäusern arbeiten, spielen die Veränderungen auch für unsere Arbeit mit den Apotheken eine wichtige Rolle.

Stationen auf unserer Reise (auf erwähnenswert verbesserten Straßen durch neue Investitionen) waren nun Kisau, Mbooni, Machakos, Makueni, Matiliku und Makindu. Ausgerüstet mit einem Fragebogen interviewten wir die Teilnehmer: Was hat sich geändert und verbessert? Was sind die Herausforderungen im Alltag? Wurden die Trainingsinhalte an das weitere Personal weitergegeben? Es stellte sich als schwierig heraus, alle Teilnehmer direkt anzutreffen. Einige wurden versetzt oder waren gerade im Urlaub oder in wichtigen Meetings. Nichtsdestotrotz unterhielten wir uns mit denjenigen, die wir antrafen sehr ausführlich, befragten Kollegen und schauten uns Apotheke und Lager an. So konnten wir viele wichtige Informationen sammeln. "Stock cards"waren in allen Apotheken vorhanden, die Vorräte waren üppiger als noch beim letzten Besuch (durch Organisation des county managements) und die Schulunsteilnehmer gaben das Wissen in den meisten Fallen in einem "Training on the Job" weiter.
Relativ ernüchternd war dann aber der Blick in die großen Vorratslager der Krankenhäuser (in denen neben Arznei- und Hilfsmitteln auch Bettwäsche, Kittel, Patientenbücher etc. gelagert wird). Hier herrschte meist großes Chaos (man kann es leider nicht anders sagen). Die "Store Keeper" sind leider kein pharmazeutisches Personal und haben auch selten eine Schulung im Lagermanagement bekommen. Leider hat auch der Apotheker hier wenig Mitspracherecht. Dies ist eine große Schwachstelle im Logistikprozess, die wir in der nächsten Schulung direkt ansprechen wollen. Nachdem nun endlich genügend Vorräte an Arzneimitteln an Lager sind wird die gute Organisation des Hauptlagers auch immer wichtiger, um nicht den Überblick zu verlieren.
Mit diesen und einigen weiteren Eindrücken sind wir heute zurückgekommen und werden nächste Woche die Ergebnisse auswerten, um die nächste Schulung bereits verbessern zu können.
Follow-Up in Machakos und Makueni